Samstag, 1. September 2012

Meine schlimme Katze

So. Meine erste Nacht in meinem neuen, großartigen, wundervollen, nach Wald und Freiheit riechenden Bett. Dieses Bett ist nicht etwa-Gott bewahre-ein normales Bett, nein, es handelt sich,  wär hätte das gedacht, um ein waschechtes, rassenreines Doppelbett! Bedauernswerterweise muss ich aber meine erste Nacht in meinem neuen Doppelbett alleine abhalten. Ohne meinen Freund. Schade, denke ich. Aber ich versuche es zumindest, soweit das überhaupt möglich ist, positiv zu sehen, da ich mich diese Nacht einmal richtig egoistisch ausbreiten kann und mich hinlegen wie es mir passt. Kopf hier, Kopf da, diagonal, verkehrt, wie es mir beliebt. Pfft. Denkste. Da hab ich die Rechnung aber gründlich ohne meine Katze Martha  (ja, das Vieh heißt wirklich so) gemacht. Ich komme also schlafbereit und müde ins Zimmer, wer liegt in meinem Bett? Genau. Aber damit nicht genug. Dieses Untier ist offensichtlich der Meinung, dass mein Bett gleich ihr Bett ist, und, man würde es nicht glauben, sie hat sich so in MEIN MEIN MEIN (!) Bett geschlunzt, dass sie gut 2/3 der Liegefläche verbraucht. Bravo. Jetzt habe ich noch weniger Platz  wie in meinem alten kleinen Bettchen. Warum ich die Bestie nicht einfach rauswerfe? Ganz einfach. Die Bestie hat Komplexe. Oder zumindest sowas in der Art. Jedenfall brauchts üüüberhaupt nicht viel, bis die kleine Tusse beleidigt ist und dich mit dem Arsch nicht mehr ansieht. Das war der eine Grund. Der nächste Grund ist, dass ich glaube, dass die kleine Lady ein recht schmales Selbstbewusstsein hat. Sie war die aus ihrem Wurf (oder wie auch immer man das bei Katzen nennt), die die Besitzerin fast nicht wegbrachte, da sie so "hässlich" sei. Gut. Meine Katze ist hässlich. Zumindest ihre Zeichnung. Schaut aus, als ob sie in einen Farbtopf gefallen wäre. Ihre Figur ist, ganz im Gegensatz zu ihrem Benehmen(Erste Aktionen als sie bei uns ankam: dem Hund eine scheuern, Kaninchen fast zu Tode erschrecken, Mamas Lieblingsvase (ganz klischeehaft) ruinieren. Weiters startet sie ständig Aktionen wie eben oben beschrieben, springt ständig unseren armen alten Hund an (hinterrücks) an, ebenso arme alte (und junge) Menschen, verwechselt den Hausflur in der Nacht regelmäßig mit einer Galopprennbahn und so weiter ), ganz okay, wenn auch ein wenig burschikos (falls man dieses Wort im Zusammenhang mit einer Katze verwenden darf/kann). Sie fürchtet sich vor überhaupt nichts und benimmt sich wie der größte Rüppel auf Erden, vermöbelt arme, unschuldige Efeu-Blätter, die bei uns ständig im Stiegenhaus liegen, und linst völlig hinterfotzig hinter Bücherregalen, Kästen, Fernsehern hervor und wartet auf das nächste Opfer, und sei es auch nur ein Teppich, der natürlich schon lange da herumliegt, aber egal. Er muss trotzdem getötet werden!

Ich weiß genau, dass ich heute zwischen 2 und 3 Uhr mindestens 2mal aufstehen muss, um den Ungustl einmal zum Fressen raus- und danach, kurz nach dem ich eingeschlafen bin, wieder rein zu lassen,  Rosige Aussichten. Wie gesagt: Mein Freund wäre mir wesentlich lieber...

Gute Nacht meine Lieben!

Lissy